Erst einmal ist es wirklich zum schämen, dass ich hier nach geschlagenen drei Monaten plötzlich einfach so wieder auftauche. Es tut mir leid – das ist nicht zu entschuldigen. Oder doch?
Es ist viel passiert bei uns. Für meinen Geschmack, ein bisschen zuviel auf einmal. Zunächst einmal kam ja dieses unerwartete kleine Männlein in unser Leben – also, er wurde nicht geboren, aber er ist ja nun einmal in meinem Bauch, also ist er da. Das führte dazu, dass wir uns nach einer größeren Bleibe umsahen (nagut, die Unstimmigkeiten mit der Nachbarschaft waren dann der Tropfen auf den heißen Stein …). Und wir fanden sie. Groß, fünf Zimmer, andere Stadt. Alles egal, wir waren schockverliebt und sagten noch am gleichen Tag zu. Eine Woche später haben wir gestrichen, noch eine Woche später die neue Küche aufgebaut und dann sind wir auch gleich umgezogen. Da wohnen wir also nun, in unserem neuen Heim, und fühlen uns pudelwohl. Kurz vor dem Umzugsstress haben wir aber auch noch Urlaub gebucht gehabt mit Freunden – auf der Deutschen liebsten Ferieninsel in Spanien. Nagut, halb so wild, vielleicht sogar ganz gut so – wer weiß, wann wir es uns wieder erlauben können. In 5, 8, 10 Jahren? Also packten wir 14 Tage nach unserem Umzug auch schon wieder die Koffer und wagten das Abenteuer Fliegen mit Maritz. Kurz und knapp: Urlaub war toll. Fliegen nicht. Er fand es zum schreien … Also, das machen wir auch so schnell nicht mehr! Kaum steigen wir zu Hause aus dem Flieger, kommt mir der junge Mann ganz schön heiß vor .. Als ihm dann im Auto auch noch einfach immer wieder die Augen zu gefallen sind, und dabei so komisch rollten, ahnte ich es bereits. Das Kind hatte Fieber – und wie er das immer so macht, auch gleich über 40 Grad. Wir haben dieses Jahr schon eine Mittelohrentzündung und das Drei-Tage-Fieber durchgestanden. Aber diesmal sollten wir an die Anfangszeit erinnert werden. Die Windeln rochen verdächtig .. Also brachten wir am nächsten Morgen Urin zum Kinderarzt und erhielten den Jackpot: Harnwegsinfekt. Inzwischen fieberte er immer so um die 40,5 bis 41 Grad. Erinnerungen kamen hoch, leichte Panik machte sich breit … Das ganze ist jetzt fünf Tage her. Heute geht es es ihm endlich besser – dazwischen gab es einige Katastrophen und Nervenzusammenbrüche. Von der Sonne hatten wir im Prinzip noch nix. Das Antibiotikum oder was auch immer es war (ist?) hat dazu gefüht, dass er regelrecht hyperaktiv wurde. Wir haben Nächte durchgemacht, und sind erschöpft. Es gab ja in seinem bisherigen Leben oft Zeiten, die mich zur Verzweiflung gebracht haben – vor allem was das Thema schlafen betrifft. Aber sowas… Nein, sowas haben wir selbst hier noch nicht erlebt.
Maritz geht es ansonsten wunderherrlich. Er ist ein unglaublich großes Kind, die wenigstens glauben mir wenn ich sein Alter verrate. Er macht noch keinen einen Schritt – es sei denn er findet etwas zum herumschieben, was es wert wäre, damit herum zu laufen (ein Tisch, ein Stuhl, eine Umzugskarton). Am Finger laufen mag er auch nicht. Er möchte denke ich die nächste Krabbelweltmeisterschaft gewinnen – und er hat gute Chancen. Das ist in sofern schade, als dass mich die Schwangerschaft defintiv langsam einschränkt … aber gut, dafür redet er. Und redet. Und redet. Ich habe versucht zu zählen und bin bei 100+ Wörtern angelangt.
Tja, und dann wäre da noch der Bauchzwerg. Ich weiss nicht, wie es ihm geht, aber er meldet sich regelmäßig. Meine letzte VU und damit das 2. Screening ist fünf Wochen her – die nächste VU und damit gleich das 3. Screening ist urlaubsbedingt erst in zwei Wochen. Leider wird mein Bauch ziemlich oft steinhart, seit wir wieder zu Hause sind, und ich hatte noch keine Möglichkeit abklären zu lassen, ob das irgendwelche Auswirkungen hat. Mein Gyn ist im Urlaub. Mein Mann ist arbeiten. Und wir sind – wie gesagt – in einer anderen Stadt als der Gyn und seine Vertretung. Wenn es nicht besser wird, werde ich morgen irgendwie im Krankenhaus vorbeischauen. Das ist glücklicherweise direkt gegenüber. Wir sind inzwischen in der 29. SSW und damit im 8. Monat. Gleich zu Beginn der Schwangerschaft hatte ich mir einen Wunsch erfüllt und eine Beleghebamme ergattert – die dann vom Erdboden verschwand. Also suchte ich wieder, inzwischen war ich im 5. Monat. Ich telefonierte mir die Finger wund und fand eine ganz bezaubernde Hebamme in der Nachbarschaft – was für eine Erleichterung. Tja, und dann kam der Umzug. Zu weit für die bezaubernde Hebamme .. also glühte mein Telefon erneut, zu dem Zeitpunkt allerdings wirklich licheterloh. Und ich fand eine liebe Dame, die erbarmen hatte … und habe bisher nichts mehr von ihr gehört. Gibt es das? Na, wenigstens weiss ich wo ich entbinden möchte. Und da mir die Geburt von Maritz noch böse nachhängt, werde ich meinen Gyn um eine Überweisung zur Geburtsplanung beten. Ich muss wenigstens einmal alles durchsprechen können, sonst wird das wohl in einer Katastrophe enden.
… und das war es dann auch schon wieder. Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen, aber dafür fehlt mir die Energie und die Zeit.