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… oder: ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Morgen geht der Alltag wieder los, ich habe mich gegen eine weitere AU entschieden – die FG ist jetzt 3 Wochen her, die Ausschabung 2 Tage. Keine lange Zeit, aber körperlich geht es mir gut und auch die Seele erholt sich langsam, aber sicher. Ich unterstütze den ganzen Prozess natürlich wieder mit Globuli: Nach der Ausschabung gab es eine Gabe (10 Kügelchen) Arnica für den Körper und eine Gabe Aconitum für die Seele. Seit gestern gibt es zwei Gaben Ruta D4 täglich für die Verletzungen der Gebärmutter. Bald folgt eine Gabe Nux Vomica (eigentlich sollte die schon erfolgt sein, ich habe aber heute erst die Globuli bestellen können) für die Nachwirkungen der Narkose und dann, in ca. 3 Wochen, eine Gabe Sepia, um den Hormonen ein wenig auf den Sprung zu helfen. Alles weitere wird sich schon irgendwie regeln und die Kryo wird natürlich nicht ohne Globuli von statten gehen.

Aber so weit sind wir noch lange nicht. Ich war nicht untätig und habe zwei neue Menüpunkte erstellt: Kosten 2. ICSI, Kosten Kryo. Für alle, die gerne wissen wollen, wie man uns Kinderwünschlern das Geld aus der Tasche zieht ;-). Außerdem gibt es ein neues Design, welches insgesamt vor allem eines aussagen soll: Hoffnung, Mut und ein positiver Blick in die Zukunft. Denn den Glauben an ein Happy End habe ich bei all der Trauer und Wut nicht verloren, nicht ein einziges Mal.

Dass mein Körper nicht alleine verstanden hat was Sache ist, würde ich nicht behaupten. Einige Tage vor der AS hatte ich leichte Schmierblutungen, und auch einen Tag vorher. Aber eben nicht mehr. Mein Körper ist von einer intakten Schwangerschaft ausgegangen – nun, das ist doch in Ordnung: Beim nächsten Mal spielt dann auch das neue Leben mit, und schon haben wir ein unschlagbares Team welches neun Monate funktionieren wird. Die Mama, der Papa und Mamas Körper müssen sich nun erst einmal etwas erholen. Es stehen noch einige Bluttests an zwecks HCG-Bestimmung und in einigen Tagen natürlich wieder der ein oder andere Ultraschall, der zeigen wird, dass die Ärzte ihr bestes getan und alles „entfernt“ haben. Bei einer Ausschabung wird das Gewebe ja immer mit eingeschickt – ich erwarte allerdings keine Erklärung für die Fehlgeburt und erhoffe mir, dass es eben einfach schlichtweg Pech war – viel Glück hatten wir dieses Jahr sowieso nicht. Ich bin mir selbst so dankbar, die genetische Untersuchung gemacht zu haben – ich würde mich sonst jetzt verrückt machen und mich fragen, ob wir ein genetisches Problem haben. Aber für alle zur Info: Bei genau VIER PROZENT aller Frauen mir mehreren Fehlgeburten werden genetische Ursachen bei den beiden Partnern gefunden. Das bedeutet, dass 96 % einfach Pech haben, oder andere Baustellen.

Ich ziehe für uns das Fazit, dass wir zweimal echt nah dran waren. Wir müssen weiter kämpfen, und werden das auch tun. Wir haben gesehen wie richtig dieser Weg ist und werden ihn weiter gehen. Wann das ist, lasse ich meinen Körper, unsere Seelen und die Kiwu entscheiden – wir freuen uns schon drauf, das steht fest. Hoffen ist immer erlaubt, wie sonst sollten wir all unsere Spritzen, OPs und Arztbesuche erklären? Gar nicht.

Ich möchte euch allen für euren Beistand, eure lieben Worte und Gedanken und euer Mitgefühl danken. Ihr seid prima, in guten wie in weniger guten Zeiten! Und weil ich es einfach mag, das „neue“ Lied von Olly Murs, muss ich diesen Post unbedingt mit einem passenden Part daraus abschließen:

„I miss you and nothing hurts like no you.
And no one understands what we went through.
It was short. It was sweet. We tried. We tried.„