Na hoppla. Mein letzter Post ist laut wordpress stolze vier Wochen alt. Das ist ein ganzer Monat – und somit 1/6 von Maritz‘ Leben. Ich fürchte, ich bekomme nicht mehr alles zusammen was in der Zwischenzeit so vor sich gegangen ist.
Maxi-Maritz ist ein halbes Jahr alt geworden. Und ich habe es nichtmal mitbekommen – in meinem Kopf schwirrt immer irgendwas mit Januar herum. Ich habe mich noch nicht so richtig mit seinem tatsächlichen Geburtsdatum arrangiert, wie mir scheint. Aber das wird schon noch – bis Dezember ist ja auch noch etwas Zeit. Mit 73 cm und 8.800 Gramm im Alter von 5 Monaten ist er ein schlanker Riese, und ich werde regelmäßig gefragt „.. ob der Bub schon ein Jahr alt ist.“ … hm ja, deswegen muss er auch komplett flach im Sportaufsatz liegen, und macht keine Anstalten sich großartig fortzubewegen sondern ist glücklich und zufrieden wenn er was zum spielen im Wagen hat.
Familie eins geht es ziiieeeemlich gut, derzeit befinden wir uns im Urlaub. Unser erster Urlaub zu dritt. Ich war schon einmal mit Maritz hier, als er krank war – ich erinnere mich, dass er die ganzen 270 km Fahrtweg verschlafen hat. Inzwischen ist es etwas .. sagen wir – komplizierter geworden. Dazu muss ich etwas ausholen:
Wir hatten einst ein sehr ruhiges, in sich gekehrtes, 20-Stunden-am-Tag schlafendes Neugeborenes. Ich hatte ja keine Ahnung, wie angenehm diese Zeit ist – statt dessen wollte ich unbedingt ein waches Baby haben. In dem Alter zum einen eher unrealistisch und zum anderen auch Quatsch – was soll das arme Baby machen, wenn es noch nicht viel mehr kann als die Grundbedürfnisse äußern und ein wenig durch die müden Augen blinzeln. Wie dem auch sei, Maritz hat entdeckt, dass man sich bewegen kann. Im März ist ihm aufgefallen, dass am Ende der Arme zwei Hände angewachsen sind. Als er diese beiden fasziniert und ausgiebigst durch lutschen erkundet hatte, fiel ihm auf, dass man sich damit das Objekt der Begierde schnappen kann, um es sofort in den Mund zu stecken. Das alles geht auch gut im Maxi Cosi, wenn man nicht gerade furchtbar müde ist und unbedingt eine halbe Stunde Schlaf benötigt. Weitere zwei Wochen später, hat er es geschafft, sich auf die Seite zu drehen – eine ganz neue Perspektive für den kleinen Mann. Und hier wurde das Auto fahren schon schwierig – im Maxi Cosi kann man nämlich nur liegen. Langweilig! Dann ist es vor drei Wochen passiert – er hat die Drehung auf den Bauch geschafft. Seither habe ich einen neuen Nebenjob: Ich bin Wendebeauftragte. Denn den Weg zurück, den hat er noch nicht gefunden (warum auch, wenn immer jemand kommt und einen brav zurück dreht …). Seither ist jede Reise eine Zerreißprobe für die Nerven. Es funktioniert vielleicht 20 Minuten, ihn mit Spielzeug, Grimassen oder Sing-Sang abzulenken, aber dann ist Schluss mit Lustig. Er entpuppt sich dabei als Meister des Spannungsaufbaus – erst wird etwas gemotzt, dann gejammert, dann geweint und schlussendlich hysterisch gebrüllt. Und da hilft NICHTS mehr, außer anhalten. Und wenn wir dann weiter fahren … naja, trotzdem haben wir es an unser Ziel geschafft und verweilen hier nun seit einigen Tagen.
Bei den hohen Temperaturen da draußen ist unser schöner Rhythmus vollkommen verloren gegangen. Bevor es im Schlafzimmer 35 Grad wurde, ging Maritz um 19/20 Uhr ins Bett, schlief nach fünf Minuten selig ein und wir sind sogar einmal die Woche ausgegangen, während jemand das Babyphone sittete. Das fand ich schön. Natürlich hat er dann Nachts einmal Hunger bekommen, gegen 4 Uhr – und ist dann um 6 Uhr endgültig aufgewacht. Das fand ich nicht so schön, aber zum einen steht ihm das natürlich zu und zum anderen waren die „Feierabende“ das allemal wert. Seit Mittwoch nun geht er um 22 Uhr ins Bett, schläft bis 6/7 Uhr, trinkt, und schläft nochmal bis 8/9 Uhr. Ich weiss ehrlich gesagt nicht so genau, was mir lieber ist. Die Zeit wird es schon richten, warten wir erstmal ab was er daraus macht wenn er im Bett nicht mehr so furchtbar schwitzen muss.
Ich habe das Gefühl, das zweite Lebenshalbjahr bietet so viel mehr „erste Male“ als das erste. Und so viele unglaubliche Dinge! Wir freuen uns riesig, auf das was da noch kommt. Gestern am Strand war ein kleiner Junge, vielleicht 12-16 Monate alt, und es war zu niedlich, wie er beim laufen mühevoll das Gleichgewicht hielt und so umher wackelte – kaum vorstellbar, dass Maritz auch einmal an diesen Punkt kommen wird. Wir gehen nach wie vor zur Physio, sie macht ihm großen Spaß und vor allem tut es ihm richtig gut. Der Kinderarzt hat schon durchklingen lassen, dass wir so lange gehen „dürfen“, wie es uns wichtig erscheint – natürlich auch in Abhängigkeit davon, wie die Physiotherapeutin die Situation bewertet. Er verbringt immer mehr Zeit in Bauchlage, was auch für seinen Hinterkopf hoffentlich noch eine Hilfe ist. Geschlafen wird auf der Seite oder auf dem Bauch. Ja, ich bin da immer noch etwas nervös – auch wenn mir klar war, dass mein Sohn nur ein Bauchschläfer werden kann. Aber er kann sich ja noch gar nicht alleine zurück drehen.. Die ersten Abende und Nächte habe ich ihn bestimmt 574835 mal wieder auf den Rücken gedreht um dann festzustellen, dass er sich binnen Millisekunden eh immer wieder zurück in die Bauchlage befördert – da ist also nichts zu machen. Also, tief einatmen, tief ausatmen, er wird schon wissen was er tut. Hoffentlich. Bestimmt. Er ist sich der Existenz seiner Füße zwar bewusst, hat sie sich aber bisher nur ein paar Mal angeschaut, mal gefühlt und an den Zehen gespielt – aber so richtig interessant findet er sie wohl bisher noch nicht. Vor wenigen Tagen hat er angefangen, neben seinem ohrenbetäubendem Quietschen auch unfassbar niedliche „dadada“s und „dodododo“s von sich zu geben. Und wenn er etwas haben will, dann kann er sich auch ein klitzekleinesbisschen bewegen – im Kreis, aber da geht ihm schnell die Puste aus – macht nichts, ich helfe gerne. Vielleicht zu gerne ;-).
Im Mai haben wir unsere acht Kryos gekündigt. Wir möchten ganz sicher noch ein Kind, aber dann starten wir in eine ganz neue Runde und das ist auch noch etwas hin. Es war trotzdem seltsam, die Klinik darum zu bitten, unser Keimmaterial zu verwerfen.
Ansonsten bleibt zu sagen: et lüppt! Mit Höhen und Tiefen, guten Tagen und schlechten Tagen, Stolz und Unsicherheit. Aber immer mit viel Liebe. Wir werden jetzt hier noch weiter Urlauben, um dann nach einem kurzen Zwischenstopp zu Hause zu ganz lieben Freunden in ca. 600 km Entfernung aufzubrechen. Mit 2-Tages-Zwischenstopp auf halber Strecke – alles in einem Rutsch können wir uns und Mairitz aus oben genannten Gründen nämlich nicht antun.
Mädels, ich hoffe es geht euch allen gut und gelobe Besserung – aber so eine richtige Mama-Bloggerin bin ich irgendwie nicht, fürchte ich. Und ursprünglich hatte ich den Blog begonnen, um mir all den Ballast vom Herzen zu schreiben. Und dann kamt ihr. Und Maritz. Und jetzt muss ich mal schauen, was daraus wird.
((Ich weiß, ich habe noch ein paar Nominierungen für Blog-Awards zu bearbeiten (Danke fürs nominieren :)) und eigentlich möchte ich auch noch zwei Plattformen hier vorstellen – ich versuche es – die Zeit rinnt mir nur irgendwie durch die Finger.))